. . . Einkommen in 66 
            unterschiedlich großen Eigentums- und Mietwohnungen ein Dach über 
            dem Kopf bieten. Außerdem soll im Erdgeschoss eines der beiden 
            Hochhäuser der von den Bewohnern gewünschte SB-Markt einziehen. 
            Stadtplanerin Evelin Titz äußerte indes Bedenken, für den Markt 
            einen Investor zu finden, sollte an der geplanten Geschosshöhe etwas 
            geändert oder auf einen der beiden Türme verzichtet werden. "Alles 
            Quatsch", meint dagegen Wolf Mizsgar. "Von der SWSG wissen wir, dass 
            die potentiellen SB-Mieter den Hochhausbau nicht zur Bedingung 
            gemacht haben", so der Freie Architekt und Vorstand des Bürgerforum 
            Lauchhau-Lauchäcker.
            Rita Wunsch, Sprecherin Lauchhau, sieht in dem Bau auch eine 
            Störung des städtebaulichen Gesamtbilds im Wohngebiet: "Die 
            bestehenden Hochhäuser sind nicht an der Straße, sondern 
            zurückgerückt und rings um begrünt. "Die beiden neuen Türme dagegen 
            stehen direkt vorne am Kreisverkehr. Sie sollen ein Tor sein. In 
            Wahrheit sind sie eine Mauer."
            
Auch befürchten die Bewohner, dass Familien mit mittlerem 
            Einkommen nicht in ein Hochhaus ziehen wollen. Denn trotz der 
            heutigen Situation auf dem Wohnungsmarkt würden von den Mietern 
            Mindeststandards an das Wohnumfeld gestellt werden, meint Mizsgar. 
            "Die leer stehenden Wohnungen müssten dem sozialen Wohnungsbau 
            zugeführt werden. Das könnte zu neuem Konfliktpotential führen", 
            meint Peter Kungl. "Wir haben im Lauchau und an der Büsnauer Straße 
            schon zwei Brennpunkte. Noch einen dritten können wir nicht 
            verkraften", so der Vorstandsvorsitzende des Bürgerforums.
            
Chance, Pläne zu kippen
            
Die große Chance, die bisherigen Pläne zu kippen und einen 
            Planungs-Workshop durchzusetzen, in dem auf die Bedürfnisse der 
            Bürger eingegangen wird, sieht Mizsgar in der laut ihm unklaren 
            Rechtslage. "Das Projekt ist aus baurechtlicher Sicht nicht zu 
            realisieren", sagt er und widerspricht damit Evelin Titz vom 
            Stadtplanungsamt. Sie sagt, dass laut geltendem Bebauungsplan der 
            Bau von Hochhäusern mit bis zu 22 Geschossen an der Meluner Straße 
            bereits heute rechtlich zulässig sei. "Das ist so nicht richtig", 
            sagt der Freie Architekt. "Bei einer 22-Geschossigkeit ist von einer 
            Gebäudehöhe von mindestens 60 Metern auszugehen. Das bedeutet, es 
            muss ein Grenzabstand von rund 40 Metern eingehalten werden.
            
Auf dem für die Bebauung vorgesehenen Grundstück mit der 
            vorgestellten Grundfläche, lässt sich das nicht realisieren."
            
Ohnehin würde die gesamte Rechtsgrundlage für den jetzigen 
            Entwurf auf dem Gesamtbebauungsplan für das Wohngebiet von 1995 
            basieren, so Mizsgar. Im Jahre 2002 sei mit der Aufsiedlung des 
            Gebietes begonnen worden. "Seitdem ist der Plan von 1995 erheblich 
            geändert worden", sagt Rita Wunsch. Reihenhäuser seien 
            beispielsweise anstelle von Wohnblocks gebaut worden. "Alles hat 
            sich den veränderten Voraussetzungen und Marktsituationen angepasst, 
            aber auf die Hochhäuser wird weiterhin beharrt, das kann nicht 
            sein", sagt die Lauchhau-Sprecherin.
            
Deshalb wünschen sich die Mitglieder des Bürgerforums auch 
            diesbezüglich eine städtebauliche Einbindung in vorhandene 
            Strukturen und den Nachweis der Marktfähigkeit eines Wohnhochhauses.
            
Die Zeit könnte ihnen dabei helfen: Nach zehn Jahren ist ein 
            Bebauungsplan zu erneuern. Der jetzige wäre damit im März nächsten 
            Jahres hinfällig, meint Mizsgar "und was vor zehn Jahren geplant 
            wurde, muss heute keine Gültigkeit mehr haben." de